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Nass bis auf die Haut...

  • Heidi
  • 8. Aug. 2017
  • 6 Min. Lesezeit

... so stand sie da... A-N-N-A.

Eine Textzeile aus dem Lied A-N-N-A von Max Herre. Dessen Musik nicht wirklich meins ist, aber dieses eine Lied von ihm liebe ich sehr! (Die Beste Freundin von Allen wird Euch dies mit einem genervten Augenverdreher bestätigen können. Sie hasst es in dem Maße, wie ich es liebe.)

Ich musste spontan daran denken, als ich über die heutige Überschrift nachdachte. Denn auch ich bin heute nass bis auf die Haut geworden. Während meiner Walkingrunde wurde ich - zum Glück auf dem Rückweg - von einem dieser Regenschauer überrascht, gegen die nichts eine Chance hat. Kein Regenschirm. Keine Regenjacke. Und kein Unterstand weit und breit. Zum Glück ist meine Bauchtasche aus Neopren, das heißt, mein Handy blieb trocken. Ein Glück. Ich weiß nicht, ob es diese Wassermassen, die wirklich alles durchdrungen haben, überstanden hätte.

Kennt Ihr diese Art Regen, der - hat man einmal akzeptiert, dass man sich nicht mehr schützen kann - fast schon etwas Erhebendes hat? Etwas Befreiendes? Schon mal ein Open-Air Konzert erlebt, bei dem es plötzlich wie aus Eimern geschüttet hat, und man es nicht nur irgendwann aufgegeben hat, sich schützen zu wollen, sondern es tatsächlich genossen hat, sich dem Regen völlig hinzugeben? Die schweren Tropfen die auf einen niederprasseln und alles durchdringen? Die man den Rücken hinunter laufen spürt? Die Schuhe durchweichen? Gar bis in die Nase eindringen? Die Sicht nehmen? Aber man fühlt sich herrlich?

Es war nicht genau so, heute, auf meiner Route. Offen gesagt fühlte ich mich etwas erschöpft, nachdem ich am üblichen Wendepunkt umgedreht und mich auf den Rückweg gemacht hatte. Ein plötzliches starkes Hungergefühl setzte ein. Fast schon wie ein Gefühl plötzlicher Unterzuckerung, wenn man geradezu Heißhungerattacken bekommt und die Beine leicht zittrig werden. Habe ich selten, kommt aber meist dann vor, wenn ich Sport mache, und vorher zu wenig gegessen habe.

Und gerade in dieser Situation, während ich mit etwas gedrosseltem Tempo gehe, weil ich mich nicht überanstrengen möchte, höre ich zwei zum Glück weiter entfernte Donnerschläge, und dann geht's los. Sintflutartig. Zwar habe ich eine dünne Regenjacke dabei. Diese ist aber nicht dazu geeignet, solche Wassermassen abzuhalten. Ich bin mir nicht mal sicher, ob eine teuere Outdoor-Jacke dies in diesem Moment geschafft hätte. Schnell klebten mir alle Sachen am Leib. Das Wasser lief mir am Körper herunter. Schwappte in den Schuhen. Ich beschloss, nun doch etwas Tempo zuzulegen, um nicht unnötig langsam in dem Wetter herumzulaufen. Auch wenn ich die Tatsache, nun völlig regendurchweicht zu sein, nicht wirklich tragisch fand. Ist schließlich nur Wasser. Und der Gedanke an die heiße Dusche zu Hause, an trockene bequeme Sachen, Flauschsocken, meine Couch und etwas zu essen, beflügelten mich.

Irgendwie schaffte ich es, ein Foto zu machen, musste das Handy aber ganz schnell wieder einstecken. So ein iPhone ist toll... aber eine sehr wasserscheue Diva.

Zu Hause angekommen entspannten sich meine etwas unterkühlten Muskeln unter der wunderbar heißen Dusche.

Inzwischen bin ich aufgewärmt, satt... und schrecklich müde! Am Ende hat diese Walkingrunde mich doch geschafft. Toll war's trotzdem.

Glaubt es mir oder nicht, aber vom Regen durchnässt zu werden empfinde ich immer noch angenehmer, als mich brütend heißer Sonne ausgesetzt zu sehen und die Klamotten von Schweiß durchnässt zu haben.

"Nass bis auf die Haut....

.... so stand sie da, A-N-N-A" is a lyric line and means (literally translated) "Wet to the skin she was standing there, A-N-N-A" and is from a song by German hip hop artist Max Herre about a girl named Anna. His music is not my thing at all. But this song is one of my all time faves. (The Best Friend of All would be able to confirm that with a huge eye roll. As much as I love it, she hates it).

It was that line and that song that came to my mind when I thought about the headline for today's post. Because I got soaking wet today during my walking round. Thank God it happened while I was already on my way back home.

Do you know this kind of rain, which - once you have accepted that you can no longer protect yourself - almost has something elevating? Something liberating? Have you ever experienced an outdoor concert, where suddenly it poured out of buckets, and you have not just given up to want to protect yourself, but actually enjoyed to give yourself completely to the rain? The heavy drops that go through all layers of clothes and you feel them running down your spine? The shoes soaked? Even get into your nose? Your eyes? But you still feel wonderful?

Well... it wasn't exactly like that today though. In fact I felt a tad bid exhausted already when I turned at the usual spot to walk back home. I felt a sudden and nagging hunger and there was that rare case of low blood sugar. Happens if I haven't eaten for a while before doing sports. I slowed down a bit because my legs got a bit shaky because of it and I didn't want to overexert myself.

Then I heard two (thank God far away) roars of thunder and shortly after that all hell broke lose. While I had my light rain jacket with me, it was clear very quick that it wouldn't be of much use. I'm not even sure if an expensive outdoor jacket would have made a big difference. Don't think so. Thank God my fanny pack is made of neoprene, so my phone stayed dry. Without that fanny pack... oh dear. We all know that iPhones are nice, but hydrophobic divas. And there was no place except for the inside of the fanny pack, that was dry anymore after just a few minutes.

Very quickly, my clothes were dripping, water ran down my body and there were puddles in my trainers. But it was okay, somehow. It's only water, right? And that thought of a hot shower at home, of comfy jammies, fluffy socks, my couch and something to eat kind of gave me wings...

Somehow I managed to take a quick pic. I just had to! But as quickly I had to stash the phone away again.

Back home, that hot shower felt so good and my tense muscels relaxed.

By now I'm warm, fed... and very tired. That rainy walk was quite exhausting after all. But somehow I loved it. Believe it or not, but I rather let myself getting soaked by a heavy rain shower than by sweat because of the broiling hot sun.

Diese beiden Blätter-Fotos wollte ich zunächst mit "nach dem Regen" beschreiben. Wer hätte gedacht, dass ich sie jetzt "vor der Sintflut" nennen muss, denn ich machte sie auf den Hinweg.

These two pics of leaves were meant to be titled "after the rain". At that point I had no clue that it would be more of a "before the Flood" later.

Wie traurig ist dieser Anblick?!? Herzzerreißend, oder? Spontan sah ich ihn vor mir, als er noch heile war, und irgendwann mal Kinderaugen hat erstrahlen lassen... mit im Bettchen geschlafen hat... und ganz viel gekuschelt wurde. Jetzt liegt er da. Gebrochenes Rückgrad. Vergessen. Zum Sterben zurückgelassen :-( Was? Ihr findet das albern sentimental, weil ist ja nur ein Plüsch-Hund? Oh bitte! Hattet Ihr nie ein geliebtes Stofftier? Ihr Ärmsten.

How sad is that ?!? Almost heartbreaking, isn't it? Right away I imagined him when he was still shiny and new and made a kid's face smile... slept with them in their bed... was their fluffy companion... got cuddled a lot. And now there he is. Spine broken. Forgotten. Left to die :-(. What? You think I'm silly and overly sentimental? Please! Then I suppose you never had a very dearly loved stuffed animal. Poor you.

Vielleicht könnt Ihr Euch anhand dieses Fotos in etwa vorstellen, wie nass ich geworden bin. Ich bin gute 15-20 Minuten da durch... Maybe you can try to imagine what it was like, when looking at that photo. Walked through this for a good 15-20 minutes.

Das Herz des Tages wird Euch heute präsentiert von einem oder zwei Verliebten, die es am 05.11.2016 auf eine Mauer gesprayed haben. Ob sie immer noch verliebt sind?

Mit meinem ersten Freund bin ich auch an einem 5. November zusammengekommen. Fällt mir gerade so ein... Wir haben aber nie was an Wände gesprüht. In Bäume geritzt. Oder Schlösser an Brücken gehängt. Hmm...

Today's Heart of the Day is brought to you by one or two people in love who sprayed it on a wall on November 5th, 2016. Got together with my very first boyfriend on a November 5th, too. I just remember that... But we never sprayed our love on walls. Carved it into trees. Or put love padlocks on bridges. Hmm....

Zum Schluss... weil's so schön passt zum heutigen Tag... für alle die's nicht kennen... dies ist

A-N-N-A von Max Herre. Ich mag's vor allem wegen des fast schon poetischen Textes. Es passiert mir nicht immer, dass ein Lied-Text es schafft, dass mir quasi ein Film dazu vor Augen abläuft. Aber hier ist es so. Wie ein kleiner Liebesfilm. Vielleicht ohne Happy End...

Dear English readers, this is a link to Max Herre's song. I love it mostly for the wonderful, almost poetic lyrics. Basically it's about a guy who meets a girl at a bus stop. It's raining heavily. She's waiting for the bus, he's only trying to protect from the rain. She's soaked. He falls in love with her. It's love at first sight. They have a brief, sweet conversation. The bus comes up. She get's in. She's gone. If they see each other again? We don't know And every time it's raining, he thinks about her. About Anna. Sounds sappy? It isn't. Not this song. (Not to me anyway.)


 
 
 
© Copyright Heidi Oehlschläger
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