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Velberts Schönheitsfleck - Die Bücherstadt Langenberg

  • Heidi
  • 1. Okt. 2017
  • 23 Min. Lesezeit

For the English version please scroll down.

Macht Euch einen Kaffee (ersatzweise Tee, Kakao), jetzt geht's los. Dies ist ein langer Report. Es geht ein wenig um Langenberg, und ein wenig mehr um Bücher, bzw. ein gewisses Buch. Dies ist allerdings keine Buchbesprechung bzw. Rezension! Wer sich trotzdem nur die Fotos ansehen möchte, der scrolle bitte runter.

Wer schon mal in Velbert war, wird es wissen: die Stadt hat sicherlich die einen oder anderen guten Seiten und Vorzüge, wird aber wahrscheinlich nie einen Schönheitswettbewerb gewinnen. Zumindest nicht, wenn es um Velbert-Mitte geht. Über die Stadtteile Neviges und Tönisheide kann ich wenig bis gar nichts sagen, außer dass es in Neviges die Wallfahrtskirche „Maria, Königin des Friedens“ gibt, die ich vor sehr vielen Jahren einmal besucht habe. Ansonsten sind mir beide Stadtteile völlig unbekannt.

Das eigentliche Schmuckkästchen von Velbert ist Langenberg. Ehemals selbstständig, wurde der kleine Ort 1975 eingemeindet. Die einen Quellen sprechen von ca. 12.000 Einwohnern, andere von etwas über 15.000. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich, wie immer, irgendwo dazwischen..

Der besondere Charme besteht in seinem sehr gut erhaltenen historischen Ortskern. Die ältesten Häuser datieren hier vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Viele davon Fachwerkhäuser, u. a. entlang der Hauptstraße, die noch aus Kopfsteinpflaster besteht. Einst zu den reichsten Orten Preußens gehörend (im Verhältnis zur Einwohnerzahl) zeugen heute noch viele prächtige ehemalige Unternehmer-Villen vom einstigen Wohlstand.

Seit 1998 trägt Langenberg offiziell den Titel „Bücherstadt“. Sie wird gesponsert vom „Verein für die Förderung der Bücherstadt Langenberg e.V.“ mit derzeit ca. 50 aktiven Mitgliedern. Im Ort gibt es fünf Antiquariate, zwei Galerien, ein Museum für Historischen Buchdruck, sowie eine Dauerausstellung von frühen Werken des italienischen Dichters und Philosophen Dante. Das Touristeninformationsbüro ist ebenfalls ein Antiquariat.

Zwei Mal im Jahr findet in Langenberg ein Büchermarkt statt, der nicht nur bei Einheimischen, sondern bis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und beliebt ist. Selbst aus dem nahen Ausland reisen die Besucher an.

Nun seid Ihr also mit einigen grundlegenden Informationen über Velberts hübschestes Fleckchen versorgt, kommen wir nun zum Grund meines Besuches am letzten Freitag. Ihr gestattet, dass ich dafür ein bisschen weiter ausholen muss.

Wer mich ein wenig kennt, weiß, dass ich sehr gerne lese. Wer überdies diesen Blog halbwegs regelmäßig liest, wird mitbekommen haben, dass ich außerdem Hörbuch süchtig bin. Hörbuchsucht bedeutet aber nicht, dass ich das Lesen von gedruckten Büchern völlig aufgegeben habe. Dafür mag ich Bücher viel zu sehr! Manchmal MUSS es einfach ein Buch sein. Lesen, statt zuhören. Papier in Händen halten. Ja, sogar den Duft eines Buches wahrnehmen. Wer selbst Bücherfan ist, weiß wovon ich rede.

Meine Erfahrung, seit ich Hörbücher höre, ist in der Regel die, dass sich mir damit selbst Bücher erschlossen haben, an die ich mich als gedrucktes Buch vielleicht nie herangemacht hätte. Aus diversen Gründen. Zum Beispiel habe ich über das Hören die Harry Potter Reihe für mich entdeckt, einfach, weil sie so wunderschön einzigartig vorgelesen wurde von Stephen Fry (ich rede hier natürlich von den Originalversionen in englischer Sprache). Es gibt weitere Beispiele, die sollen hier jetzt aber keine Rolle spielen.

Eine Buchreihe hat sich für mich bis vor kurzem kategorisch ausgeschlossen, und zwar Herr der Ringe. Grund dafür ist, dass ich nicht wirklich ein Fan von Fantasy-Literatur bin. Nun mag man sagen: Harry Potter lesen und kein Fantasy-Fan sein schließt sich doch eigentlich aus. Ja und nein. 1. gibt es natürlich immer Ausnahmen. Man soll niemals nie sagen. 2. hat es 20 Jahre gedauert, bis ich mich dazu entschlossen habe, es mal damit zu versuchen. 3. hat dies immer noch nicht dazu geführt, dass ich insgesamt das Genre für mich entdeckt habe.

Hinzu kommt, dass ich zumindest mal versucht habe, den ersten Teil der Film-Trilogie von Herr der Ringe (im TV) anzusehen, nur um nach einer halben Stunde gelangweilt auszuschalten. Aus irgendeinem Grund haben die Beste Freundin von Allen und ich uns dann Teil 1 der Hobbit Trilogie im Kino angeschaut – das Ergebnis war in etwa das Gleiche, außer dass wir bis zum Ende ausgeharrt haben und nicht nach 30 Minuten das Kino verlassen haben. Teil 2 und 3 haben wir uns geschenkt. Und somit war klar: der Herr der Ringe war raus. Weder Film noch Buch würde je für mich in Frage kommen. Selbst die BFvA, die eine begeisterte Fantasy-Leserin ist – kann sich hierzu bisher nicht durchringen.

Dann kam der 11. September 2016 und mit ihm traten Hörbücher in mein Leben. Damit auch irgendwann der Gedanke, ob mich HDR vielleicht als Hörbuch ansprechen könnte. Ich versuchte es mit einer 5-minütigen Hörprobe. Sie war nicht erfolgreich.

Und doch lies mich das Thema nicht los, und ich kann nicht mal genau sagen, warum. Vielleicht, weil ich mir sagte, dass Millionen von Generationen von begeisterten Lesern doch nicht so gänzlich falsch liegen können. Schließlich hatte mich Harry Potter am Ende doch auch unerwarteterweise überzeugen können.

Der ausschlaggebende Punkt war dann meine liebe Freundin Jinjer. Es ist noch nicht lange her, dass Jinjer Fantasy – sei es in Filmen, TV-Serien oder Büchern – weit von sich gewiesen hat. Etwas wie HDR hätte ich für sie ausgeschlossen. Sie hatte sich aber überraschenderweise zu einer Lese-Challenge angemeldet: jeden Tag ein Kapitel von HDR lesen. Den Anfang sollte das Vorgänger-Buch machen: Der Hobbit. Sie dachte sich: jeden Tag ein Kapitel – das sollte zu schaffen sein. Es wurde sich dann mit anderen Lesern auf der in den USA sehr beliebten Bücher- und Leseplattform „Litsy“ ausgetauscht. Litsy ist quasi das FB/Twitter/Instagram der Leseratten.

Das war unfassbar! Jinjer würde sich mit J.R.R. Tolkien befassen? Offen gesagt, hatte ich keine großen Hoffnungen, dass sie das durchhalten würde.

Nicht nur hielt sie durch – bzw. hält derzeit immer noch durch, die Lese-Challenge läuft noch – sondern sie ist BEGEISTERT! Sie mutiert langsam zu einem echten Tolkien Nerd. Und ich bekomme den Mund nicht mehr zu. Wenn ich es von einer Person am wenigsten erwartet hätte, dann von ihr.

Sie legte mir wärmstens ans Herz, es doch zumindest mal mit dem Hobbit zu versuchen.

Ich überlegte, dass das Risiko gering war. Ist man mit einem Hörbuch bei Audible gar nicht zufrieden, kann man es zurückgeben und bekommt sein Geld (oder Guthaben) zurück (man sollte dies nur nicht zu häufig machen, wenn man nicht unangenehm auffallen möchte).

Und so entschloss ich mich eines schönen Donnerstagabends vor einigen Wochen, den Hobbit herunterzuladen. Bereits zwei Tage später, Samstagnachmittag, beendete ich das Buch mit einem verdrückten Tränchen. Und war fast schon geschockt. Wie langweilig hatte ich Teil 1 der Verfilmung gefunden. Wie wunderschön war das Buch gewesen. Der Vorleser (Gert Heidenreich, für die, die es interessiert) war allerdings FANTASTISCH! Hat ganz sicher zum Hörgenuss beigetragen. Ich war sofort in der Geschichte drin, empfand eine direkte Verbundenheit zu Bilbo Beutlin, Gandalf, und den Zwergen, fieberte mit bei ihren Abenteuern auf ihrer Reise zur Höhle des Drachen Smaug. Ich liebte den Humor, und die wunderschöne Sprache, für die Tolkien ja nun auch bekannt ist.

Und es keimte der Gedanke auf: vielleicht war die HDR Trilogie ja doch nicht so übel…

Teil 1 – „Die Gefährten“ – wurde eingelesen von Achim Höppner, Schauspieler, Regisseur, Rezitator – und Synchronstimme von Gandalf in den HDR Filmen. Wer also wäre mehr prädestiniert, diese Bücher einzulesen? Achim Höppner ist allerdings 2006 verstorben. Er konnte nur Teil 1 einlesen, die anderen Teile wurden wieder von Gert Heidenreich gelesen.

Zu erwähnen ist außerdem, dass es zwei deutsche Übersetzungen gibt: eine aus den Jahren 1969/1970 von Margaret Carroux, sowie eine überarbeitete von Wolfgang Krege aus dem Jahr 2000, welche allerdings unter den Anhängern des Werkes mehr als umstritten ist, wegen seiner sprachlich etwas „moderneren“ Ausrichtung.

Die Hörbücher sind nach ebendieser neuen Übersetzung eingelesen. Für mich waren die Übersetzungen zunächst aber zweitrangig.

Ich traute mich also, und kaufte Band 1 bei Audible - und muss gestehen, quälte mich zunächst ein wenig durch. Was ich eigentlich sonst nicht mache während ich ein Buch lese bzw. höre: ich begann, Rezensionen zu lesen. Hier stieß ich auf ganz viele negative, die aber vor allem die neue Übersetzung bemängelten, die die Bücher angeblich „unlesbar“ machen. Nun bezweifelte ich, ob die so viel gerügte Übersetzung bei mir das Problem war. Zudem hatte ich bis zu dem Punkt wo ich gelangt war, nicht den Eindruck einer „unlesbaren“ Übersetzung. Aber gut, man weiß ja, wie empfindlich gewisse Nerds und Puristen in solchen Fällen reagieren.

Ein Problem, welches mir so nach und nach bewusst wurde, war eher die Art des Vorlesens. Achim Höppner ist – bzw. war – ganz sicher ein Profi. Und es gibt überhaupt nichts auszusetzen daran, wie er die Geschichte vorträgt. Und doch… irgendetwas störte mich.

Also suchte ich im Internet nach einer gebrauchten, möglichst billigen gedruckten Ausgabe. Ihr merkt: ich wollte der Sache eine wirklich echte Chance geben. Ich stolperte bei Medimops.de über eine 98-Cent-Version von Band 1 – und zwar in der Originalübersetzung von Frau Carroux. 98 Cent? Perfekter Preis für einen Test. Es war der letzte Versuch. Würde mich die gedruckte Version – zudem in „passender“ Übersetzung – begeistern können? Wenn nicht, wär’s das ein für alle Mal gewesen und ich hätte das Projekt HDR für immer zu den Akten gelegt.

Das zugeschickte Exemplar war in der Tat nicht mehr wert als 98 Cent. Sehr mitgenommen sah es aus, das Cover hing am seidenen Faden, die ersten paar Seiten waren ebenfalls recht lose… da war zunächst ein wenig Restauration mit Hilfe von Tesa-Film angesagt.

Ich begann das Buch nicht komplett von vorne, sondern setzte ein paar Kapitel vor dem letzten Stand des Hörbuches ein. Und las. Und las… und las… und las!

Fazit: Der Herr der Ringe ist ein Buch, welches ich tatsächlich LESEN muss. Es ist eine komplexe Geschichte, und um sie vollständig zu genießen und verstehen, muss ich sie in meinem eigenen Tempo und mit meinen eigenen Stimmen im Kopf lesen.

Nun hatte ich aber nur Band 1. Also im Internet geforscht, ob ich irgendwo separat Band 2 und 3 bekomme, alternativ die Trilogie, aber zu einem vernünftigen Preis. Medimops hatte Band 2 und 3 zum Zeitpunkt meiner Suche nicht einzeln. Andere Anbieter hatten die alte Übersetzung als Trilogie, die Preise variierten zwischen 40 Euro (!) Neupreis und 12 Euro gebraucht.

Und jetzt endlich – falls Ihr Euch gefragt habt, was Langenberg mit dem ganzen Gefasel über HDR zu tun hat – kommt der Bogen zur Bücherstadt. Mir fiel doch mal eben so ein (ja wirklich, es „fiel mir ein“!), dass ich in Velbert wohne, welches einen Stadtteil hat, der für seine Antiquariate bekannt ist. Und somit wären wir beim Grund meines Besuchs am Freitag angelangt. Endlich, werden einige sagen. Ha! Natürlich hatte ich mir im Vorfeld die Adressen der Antiquariate herausgeschrieben, und wollte sie einen nach dem anderen besuchen.

Ich landete als erstes bei der „Bücherquelle“ auf der Kamperstraße. Beim Betreten schlug mir gleich der so typische aber wunderbare Geruch von alten Büchern entgegen. An allen Wänden standen hohe Regale, die komplett mit Büchern bestückt waren – geordnet nach Themengebieten (Roman, Sachbuch, Lexika, Religion, Reise etc) und Sprachen. Was nicht in die Regle passte, stand in Körben und Kisten auf dem Boden. In der Mitte des größten Raumes stand ein Tisch mit einer wunderschönen großen alten Registrierkasse, die sich sehr passend einfügte zwischen all den alten Schätzchen.

Eine Dame begrüßte mich freundlich, und fragte, ob ich mich auskenne, mich nur umsehen möchte, oder Hilfe brauche. Ich antwortete, dass ich mich gerne umsehen möchte, aber sie vielleicht zunächst weiterhelfen könnte, da ich die Trilogie vom Herrn der Ringe suchte, und zwar in der 1970er Übersetzung. „Herr der Ringe… Herr der Ringe… was war das auch noch…“ Mir sank das Herz ein wenig und ich wunderte mich, dass jemand, der in einem Buchladen arbeitete, beim Stichwort HDR nicht gleich Bescheid wusste. Denn man muss glaube ich weder Buchleser noch Fantasy-Fan sein, um Tolkien’s Werk zumindest vom Namen her zu kennen. Ich sagte „Tolkien?!?“ „Oh ja… natürlich!“ (sie schlug sich gegen die Stirn, als wolle sie sich selbst eine Närrin schimpfen). „Nebenan bei den Kinderbüchern.“ Kinderbücher? Na gut, der Hobbit ist sicher ursprünglich als Kinderbuch geschrieben. Aber HDR? Sie ging vor und zeigte weitläufig auf einen Bereich, wo ich die Bücher finden könnte, wenn sie vorrätig wären.

Die 1970er Ausgabe vom Klett-Cotta Verlag ist in leuchtendem Grün gehalten und schwer zu übersehen. In der Tat fielen mir die drei apfelgrünen Bände sofort ins Auge. Es war die komplette Ausgabe die ich suchte und ich konnte mein Glück kaum fassen. Gleich im ersten Laden fündig geworden! Ich fragte, was ich dafür zahlen müsste.

„Was würden sie denn dafür geben?“, fragte mich die Buchhändlerin. So etwas mag ich ja nun eigentlich gar nicht. Man nenne mir bitte einen Preis, und ich sage dann, ob ich ihn für angemessen halte. Ich zögerte kurz, und sie nahm es zum Anlass zu sagen „drei, sechs, neun?!?“.

Drei Euro pro Buch – Neun Euro für die Trilogie.

Ich erinnerte mich an das billigste Angebot aus dem Internet was ich nach (zugegeben kurzer) Suche gefunden hatte: 12 Euro plus Porto. Ich war so extrem erfreut, dass es so schnell geklappt hatte, und die Dame war überdies sehr freundlich und bemüht, also sagte ich „ich gebe ihnen 10.“ Eigentlich handelt man Verkäufer ja eher runter. Aber wie gesagt: meine Freude war groß, die Dame sehr freundlich, und es geht hier um Bücher. Und die Untersützung für das Projekt Bücherstadt. Erneut: wirkliche Buchliebhaber werden das sicher verstehen. Es war’s mir wert!

Der einzige Unterschied von diesen Ausgaben zu der 98-Cent-Ausgabe die ich habe: der Buchschnitt bei den jetzt gekauften ist weiß, der bei meinem Billigexemplar ist grün, was ich ein nettes Detail fand. Aber am Ende ist mir das nicht wirklich wichtig.

Die Buchhändlerin war natürlich noch mehr erfreut, bot mir auch gleich einen Kaffee an, und versorgte mich im Anschluss noch mit viel Informationen über das Angebot in ihrem Laden, über die anderen Antiquariate im Ort, sowie über regelmäßig stattfindende Büchermärkte in Langenberg. Einen Flyer bekam ich obendrein.

Ich erfuhr, dass der Laden fast ausschließlich von privaten Buchspenden lebt, und solche immer wieder willkommen sind. Ich fragte, was für Bücher und sie antwortete „alles!“ Großartig! Habe ich doch zu Hause jede Menge Bücher, von denen ich oft überlegt habe, mich aus Platzgründen zu trennen, und nie wusste, wo ich sie loswerden könnte. Öffentliche Bücherschränke sind sicher eine Lösung… habe ich auch schon genutzt. Aber sie einem solchen Antiquariat zur Verfügung zu stellen, wäre mir die allerliebste Lösung. Ist definitiv für die nahe Zukunft geplant!

Ich sah mich noch ein wenig um, kaufte aber nichts weiter, und ging dann meiner Wege.

Für diejenigen, die tapfer bis hierher gelesen haben, obwohl sie eigentlich nur die Fotos sehen wollten: vielen Dank, Eure Mühe wird belohnt, gleich ist es soweit.

Für alle Leseratten und Bücherliebhaber: wenn Ihr mal in der Nähe seid, kommt vorbei. Die Bücherstadt Langenberg ist immer einen Besuch wert. Und wenn ich eines schönen Tages das epische Werk Der Herr der Ringe beendet habe, werde ich Euch kurz berichten, ob sich der ganze Aufwand am Ende für mich gelohnt hat. So. Jetzt (bzw. gleich nach den Worten an alle englischsprachigen Leserinnen und Leser) die Bilder.

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Velbert's Beauty Spot – Book Town Langenberg

Grab yourself a coffee (or tea or whatever beverage you prefer), here we go. Note: this is a long report. There is a little bit about Langenberg, and a little bit more about books - or a certain book. However, this is not a book review! If you only want to see the photos, please scroll down.

If you ever visited Velbert, you will know: the city certainly has the one or the other good side and advantage, but will probably never win a beauty contest. At least not when it comes to Velbert-Mitte (aka downtown or city center). I can say little or nothing about the quarters of Neviges and Tönisheide, except for Neviges, there is the pilgrimage church named "Maria, Queen of Peace", which I have visited many years ago. Apart from that, the two districts are completely unknown to me.

The most darling part of Velbert is Langenberg. Formerly independent, the small town was incorporated in 1975. One source speaks of about 12,000 inhabitants, another of just over 15,000. The truth is probably, as always, somewhere in the middle.

The special charm of the small town is its very well preserved historical center. The oldest houses date back from the beginning of the 16th century. Many of these half-timbered houses are located along Main Street, which still consists of cobblestone pavement. Formerly one of the richest places in Prussia (in proportion to the number of inhabitants) you can also find many magnificent mansions, back in time owned by entrepreneurs.

Since 1998, Langenberg is officially titled "Bücherstadt" (“Book Town”). It is sponsored by the "Association for the Promotion of the Book Town Langenberg e.V." with currently about 50 active members. There are five antique book shops, two galleries, a museum of historical book printing, as well as a permanent exhibition of early works by the Italian poet and philosopher Dante. The tourist information office is also an antique shop.

Two times a year, Langenberg hosts a book fair, which is known and popular not only among locals, but far beyond the city limits. Even visitors from nearby other countries come by.

So now you are provided with some basic information about Velbert's most beautiful spot, we now come to the reason of my visit last Friday. You allow me to reach back a little bit.

If you know me just a little, you know that I’m an avid reader. Anyone who reads this blog halfway regularly will also have noticed that I am addicted to audio books. However, listening to books does not mean that I have completely given up reading printed books. I like books just much too much! Sometimes it HAS GOT to be a book. Reading, rather than listening. Holding paper in hands. Yes, even the smell of a book. Those who are booklovers themselves know what I am talking about.

My experience, since I listen to audiobooks, is usually the fact that I have opened up for books, which I would never have picked up as a printed version. For various reasons. One example: I've discovered the Harry Potter series for me, just because it was narrated in such a wonderful way by Stephen Fry (I'm talking about the original versions in English, of course). There are other examples but they don’t play a role here and now.

A book series that I have completely ruled out until recently was Lord of the Rings by J.R.R. Tolkien. The reason for this is that I am not really a fan of fantasy literature. Now you can say: Reading Harry Potter and claiming to dislike the fantasy genre is a contradiction. Well, yes and no. 1. There are, of course, always exceptions. Never say never. 2. It took 20 years until I decided to give Harry Potter a try. 3. That still did not help becoming a fan of the genre in general.

In addition, I tried at least once to watch the first part of the film trilogy of Lord of the Rings (on TV), only to turn off after half an hour, bored to tears. For some reason, The Best Friend of All and I watched part 1 of the Hobbit Trilogy at the cinema - the result was about the same, except that we've endured it until the end and have not left the cinema after 30 minutes. Ofcourse we skipped part 2 and 3. And so it was clear: the Lord of the Rings was out. Neither film nor book would ever do it for me. Even the BFF – an enthusiastic fantasy reader herself – hasn’t yet picked it up.

Then came September 11, 2016 and with that day audio books entered my life. At some point later the thought crept up on me, whether LOTR might be an option for reasons mentioned earlier. I tried with a 5-minute audio sample. It was not successful.

Yet I could not let the subject go completely and I don’t have a reason why. Perhaps because I told myself that millions of generations of enthusiastic readers can’t be so completely wrong. After all, Harry Potter had finally been able to convince me, too. And very unexpectedly so.

The final straw was my dear friend Jinjer. Not so long ago, Jinjer had basically zero interest in fantasy - be it in films, TV series or books (correct me if I’m wrong, Jinjer). Something like LOTR I would have completely ruled out for her. But she had signed up for a LOTR reading challenge: One Chapter A Day. It all would start with the predecessor book: The Hobbit. She thought that one chapter a day should be manageable. Thoughts and opinions were then exchanged with other readers on "Litsy" (For those not in the know: Litsy is a very popular social media site – or better App - for avid readers and booklovers).

Unfathomable! Jinjer would agree to read Tolkien? Frankly, I had no high hopes that she would complete that challenge.

Not only did she go through with it though – or better: is going through, the reading challenge is still running - but she is THRILLED! She slowly mutates into a real Tolkien nerd. Meanwhile I’m sitting here with my mouth open. If there’s one person I had not expected it from, then it is her.

She very highly recommended, to try at least The Hobbit.

I thought the risk was low. If you are not satisfied with an audio book from Audible, you can return it and get your money (or credit) back (you should not do this too often, if you do not want to raise their eyebrows though).

And so I decided on a nice Thursday evening a few weeks ago to download the Hobbit. Only two days later, Saturday afternoon, I finished the book with a teary eye. And was almost shocked. How dull I had found part 1 of the film adaptation but how wonderful the book had been. The narrator was one of the reasons why I loved it. He was AWESOME and he certainly has contributed to the listening pleasure with the way of bringing the story to life. I was right away immersed into the story, immediately found a connection to Bilbo Baggins, Gandalf, and the Dwarfs, was engrossed in their adventures on their journey to the cave of Smaug the dragon. I loved the humor, and the wonderful language, for which Tolkien is known, of course.

And once again the thought crossed my mind: maybe the LOTR trilogy wasn’t not so bad after all ...

Part 1 - "The Fellowship of the Ring" (German version of course) - was narrated by Achim Höppner, actor, director, reciter and dubbing voice of Gandalf in the German movies. Who would be more predestined to read these books?

It should also be mentioned that there are two German translations: one from the years 1969/1970 by Margaret Carroux, as well as one revised by Wolfgang Krege from the year 2000, which, however, is more than controversial among the followers of the work because it has a more “modern" orientation.

The audio books contain that recent translation. This wasn’t important for me at that point though, when I finally dared to by “The Fellowhship of the Ring” from Audible.

Gotta confess: it was dragging at the beginning. What I normally don’t do while reading or listening (to) a book: I began to read reviews. Here I came across quite a lot of negative ones, but they were particularly concerned about the new translation. Some reviewers found those to be “unreadable” (in the meaning of unbearable, inacceptable). Now I doubted that the much criticized translation was my problem. Moreover, I had not the impression of an "inaccpetable" translation. Not at the point where I was in the book anyway, which was about half way through. But well, you know, how sensitive certain nerds and purists react in such cases.

A problem that I was gradually becoming aware of was the way of narrating. Achim Höppner is - or was - certainly a professional. And there is nothing wrong with the way in which he portrays the story. Yet, something disturbed me.

So I searched the internet for a used, possibly cheap printed edition. You notice: I wanted to give the thing a very fair chance. At Medimops.de (a site that sells used books among other tons of things) I found a copy of the Fellowship for a dirt-cheap 98 cents. It was also the original translation by Ms. Carroux. 98 cents? Perfect price for a test. It was the last attempt. Would the printed version - in "appropriate" translation - inspire me? If not, it would have been the end, once and for all. I would have put the project LOTR to rest forever.

The book was in fact not worth more than 98 cents. The cover and first pages were all hanging by a thread... there was a little restoration with adhesive tape necessary.

I did not start to read at the very beginning, but inserted a few chapters before the last section of the audio book that I had finished. And I read. And read ... and read ... and read!

Conclusion: The Lord of the Rings is a book that I must actually READ. It is a complex story, and to fully enjoy and understand it, I have to read it at my own pace and with my own voices in my head.

Now I had only part 1 of the trilogy and I did some research on the net to find either the other two books, alternatively the trilogy, but at a reasonable price. I found copies that varied between 40 euros (!) new and 12 euros used.

And now finally - if you asked yourself what Langenberg has to do with the whole babbling about LOTR – we close the circle to Book Town. I eventually remembered (yes, “remembered”!) that I live in Velbert, which has a district, that is known for its used book shops. Damn! And seriously, I HATE buying books on the internet! I normally don’t do that. Not printed books anyway.

And so we finally come to the reason of my visit to Langenberg last Friday. Some of you might exclaim FINALLY now. Ha!

Of course, I had written down the addresses of the book shops beforehand, and wanted to visit them one by one.

I landed first at a shop named “Bücherquelle” (“Book Source”) on Kamperstrasse. When I entered, the smell of old books, which was so typical but wonderful, struck me. Every wall was covered with high shelves full of books, arranged by subject (novel, non-fiction, encyclopedias, religion, travel, etc) and languages. Those that did not fit on the shelves were in baskets and boxes on the ground. In the middle of the largest room stood a table with a beautiful large old cash register, which was a nice fit between all the old books.

A lady greeted me, and asked if I only wanted to have a look around, or if I needed help. I replied that I would like to look around, but perhaps she could help me first because I was in search for the trilogy of the Lord of the Rings, 1970s translation.

"Lord of the Rings ... Lord of the Rings ... what was that again..."

My heart sank a little and I was wondering how someone who worked in a bookstore did not know about LOTR. I mean… one does not have to be an avid reader or fantasy fan to know Tolkien's work at least by the name, right?

I said "Tolkien?!?"

"Oh, yes ... of course!" (She slapped her forehead, as if to scold herself a fool). "Next room in the children's books section."

Children's books? Well, the Hobbit is certainly written as a children's book. But LOTR? She went forward and pointed to an area where I could find the books if they were in stock.

The 1970s edition of the Klett-Cotta publishing house is held in bright green and is difficult to overlook. And I could hardly believe my eyes when, in fact, I saw three bright green paperbacks right away.

It was the complete edition I was looking for, in good condition on top of it, and I could hardly believe my luck. I asked what I would have to pay for it.

"What would you give for it?" The lady asked me. I don’t really like that. Please name a price, and I will say if I consider it appropriate. I hesitated briefly, and so she said "three… six… nine… ?!?".

Three euros per book - nine euros for the trilogy was, what she meant.

I remembered the cheapest deal from the internet: 12 euros plus postage.

I was so delighted that it had worked so quickly, and the lady was very friendly and helpful, so I said "I give you 10." Yes I know, normally people try to beat down the price instead of paying more. But as I said: I was totally happy, the lady was very nice, and this is about books and also about supporting the project Book Town! Once again, real book lovers will certainly understand that. It was worth it!

The only slight different from the books I've bought to my tattered 98 cent edition is, that the book cut edges are white, while the cheap version cut is also green, which I found a cute detail. But in the end it wasn't that important.

The lady was, of course, even more pleased, offered me a coffee, and provided me with much more information about what to find in her store, about the other used shops in town, as well as about the book fairs in Langenberg and some in nearby Düsseldorf.

I was informed that the store almost exclusively ran on private book donations, and that these are always welcome. I asked what kind of books and she answered "everything!" Great! I have plenty of books at home that I’ve thought about giving away but never knew where. Public book shelves certainly are a solution. But to make it available to such an antique book shop would be my favorite solution. It is definitely planned for the near future!

I looked around a little, but did not buy anything else, and then went my way.

I did not visit other bookstores on that day. My mission was to find LOTR and the mission was accomplished.

For those who have bravely read all the way through here, even though they only wanted to see the photos: thank you, your efforts will be rewarded.

For all bookworms and reading enthusiasts: if you are nearby, please come and pay Book Town Langenberg a visit. It’s worth your while. And when I’ve finished reading the epic Lord of the Rings saga, I’ll let you know if all the effort was worth it.

And now it’s time for pictures.

Fakt 1 zum Thema Langenberg: Es gibt eine MENGE Stufen!

Fact 1 about Langenberg: there are a LOT of stairs!

Die Hauptstraße | Main Street

Die Vergänglichkeit des Lebens... | The transience of ife...

Der Kindergarten und seine öffentliche Ausstellung von kreativen Werken angehender Künstler.

The public exhibition of creative work of up and coming artists at the kindergarten.

San Francisco wer?? | San Francisco who??

Das Historische Bürgerhaus (Rückseite). Kürzlich nach langer Renovierung/Restaurierung wiedereröffnet. Heute ein sehr beliebter Ort für Konzerte und andere Veranstaltungen. Hey, sogar Max Giesinger wird demnächst hier auftreten (für diejenigen, die das interesseirt, wozu ich selbst nicht gehöre...)

The Historic Town House (back side). Reopened after a long phase of renovation/restauration. Very popular location for concerts and other events.

Die "Bücherquelle" auf der Kamperstraße. Na dann lasst uns mal reingehen, ok?

The book shop on Kamperstraße. Let's have a look inside, shall we?

Viele Reihen voller Bücher... verteilt über mehrere Räume.

Books books books... several rooms full of books.

Schaut Euch diese wunderschöne Registrierkasse an!

Look at that beautiful old cash register!

Man führt sogar ausländische Bücher. Englisch, französisch, italienisch, polnisch... wirklich toll! Oh, ich sehe "The Vampire Lestat" von Anne Rice. Wollte ich immer schon mal lesen. Ich sehe schon, ich muss definitiv noch mal hin ;-)

They even have a good selection of foreign books. English, French, Italian, Polish... you name it. Hey, I see Ann Rice's "The Vampire Lestat"! Hadn't even noticed while taking the photo. Always wanted to read that. 'kay, gotta go back... ;-)

Drinnen sah's sehr gemütlich aus, zumindest was man durch die Fenster sehen konnte. Leider Freitags geschlossen. Aber gut, ich wollte ja eh wiederkommen...

Looked very cozy inside, at least from what I could see through the windows. Sadly, they are closed on Fridays. But I wanted to come back anyway...

Ich vermute, dies ist der Deilbach. Falls es doch der Hardenberger Bach ist, liebe Langenberger, so mögt Ihr mir, einer ahnungslosen Zugereisten die seit 21 Jahren in Mitte wohnt, bitte verzeihen.

I suppose this is Deilbach creek. If it is Hardenberg creek though, then dear Langenbergers, please forgive this clueless incomer who lives in downtown Velbert for 21 years.

Dieser Ort, das "Café Kauz" ist etwas ganz Besonderes. Teils Café, teils kleines Antiquariat, gibt's hier hausgebackenes Biobrot, leckeren Kaffee und eine extrem urigie Atmosphäre. Velbert-Langenberg, Hauptstraße 18.

This tiny place, called Café Kauz, is a real little treasure. Part café, part bakery, part used book shop in a very unique and cozy atmosphere. (The writing on the chalkboard says: It's not untidy here. There are only lots of ideas spread out everywhere.")

Habe zwar nicht nach Büchern geschaut, aber einen Kaffe musste ich einfach trinken. Und zwar an einem der Tische, die vor dem Café standen. Dabei habe ich dann weiter in meinem Buch gelesen. (Dies ist die .98 Cent Ausgabe mit dem grünen Schnitt.)

Didn't look through their books but had to sit down for a latte at one of the tables outside. Great opportunity to read my book (this, by the way, is the .98 cent edition with the green cut edges.)

Ihr seht das angeschnittene Brot auf dem Tisch? Die andere Hälfte hatte gerade vor mir eine andere Kundin gekauft. Ich erkundigte mich und erfuhr, dass es sich um ein Roggenbrot handelt. Mir wurde eine kleine Kostprobe angeboten. Schmeckte wundervoll. Brot gekauft. Was gibt's leckereres, als frisches deutsches Brot vom Bäcker. Vor allem einem, der noch per Hand und mit Liebe und guten Zutaten backt.

You see that half loaf of bread on the table? Another customer had bought the first half of it earlier. I asked and was told that this is a rye bread. I was offered a small sample. It tasted delicious. Bought it. Is there anything better than fresh German "hand made" bread from a baker who not only puts healthy and pure ingredients into it, but also a lot of love.

In diesem Haus ist eine Zahnarztpraxis, wie man unschwer erkennen kann. :-) Hübsche Werbung.

There's a dentist in this house, as you can clearly see :-). ("Healthy teeth love to smile") Nice advertising.

Stufen... es gibt viele Stufen... | Stairs... there are a lot of stairs...

Bekanntes Restaurant auf der Hauptstraße: Am Pütt. (Pütt ist übrigens Ruhrgebiets-Dialekt und bedeutet Brunnen). Es ist eigentlich ein indisches Restaurant, aber man bekommt auch Pizza und Nudelgerichte.

Restaurant "Am Pütt" on Main Street. (Pütt is local dialect and means [water] well). It's an Indian Restaurant but they also serve pizza and pasta dishes.

Typische alte Laterne, wie man sie vielfach sieht im Ort.

Typical old lantern like you see many of them around town.

Und wieder ein Treppendurchgang. | Another stairway alley.

Und noch einer. | Another one.

Nur eine alte Tür... | Just an old door...

Das Licht wird goldener, die Schatten länger.

The light turns more golden, the shadows are getting longer.

Hier gibt es historischen Buchdruck zu bestaunen. Es werden auch Workshops zum Thema angeboten.

Here you can see the beauty of historic book printing. They also offer workshops.

Nicht mal das historische Kleinod Langenberg ist frei von Grafitti. Gröbere Schmierereien an historischen Häusern sind mir aber erst mal nicht aufgefallen.

Not even historic treasure Langenberg is free from grafitti. Damage done to historic buildings I haven't seen on my walk though.

Sagte ich, dass es viele Treppen gibt? | Did I mention there are a lot of stairs?

Bunter Herbst 1 | Colorful autumn 1.

Bunter Herbst 2 | Colorful autumn 2

Gegenlicht | Back-light

Das letzte Foto. Ich hoffe, Euch hat mein kleiner Rundgang gefallen. Und ich habe nur einen kleinen Teil dieses wunderschönen Ortes gezeigt. Ich kann kaum glauben, dass ich hier lebe (ok, 10 Autominuten entfernt), und nicht öfters hierherkomme. Muss sich ändern!

The last photo. I hope you have enjoyed my little walk through this darling little town. And I've only shown a small part. I can't believe that I live here (okay, a 10 min drive away) and don't come here more often. This has got to change.

© Copyright Heidi Oehlschläger
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