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Der Abend, als Lee MacDougall meine Welt ein klein wenig besser machte

  • Heidi
  • 29. Juli 2017
  • 8 Min. Lesezeit

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Der vergangene Donnerstag, genauer gesagt der 27. Juli 2017, war einer dieser Tage, die ich in letzter Zeit leider häufiger erleben muss. Zumindest der erste Teil – der „Arbeit und Büro“ Teil - war mal wieder geprägt von Ärger, Stress und negativen Emotionen.


Ich habe lange überlegt, ob ich hier auf einige der Gründe näher eingehen soll, mich aber fürs erste dagegen entschieden. Die meisten dieser Gründe sind eh derzeit beruflicher Art und ich rede in meiner Freizeit nur höchst ungern über berufliches.


Meine Blogposts waren in den letzten Tagen zu häufig mit teilweise negativen Zwischentönen gespickt. In diesem hier möchte ich endlich noch mal das Positive hervorheben. Und das ist:


Ein Abend mit Live Musik macht das Leben einfach ein Stück besser.


Und wenn es Live Musik von einem Deiner Lieblingskünstler ist, dann stimmt das um so mehr.


Dieser Auftritt kam zum genau passenden Zeitpunkt an einem Tag, der sonst nur wieder mit abendlichen Grübeleien und zu vielem Widerkäuen von belastenden Dingen und A-Löchern geendet hätte (sorry, musste jetzt sein, das geht vor allem an Dich, lieber Herr E aus W.)


Trotzdem brauchte es zunächst mal eine gute Viertelstunde des „Runterkommens“ nach Feierabend. Dies gelang mithilfe der sogenannten Progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen. Ihr lächelt oder runzelt die Stirn? Macht das nicht! Denn es ist ein sehr wirksames Mittel bei großen Anspannungszuständen. (Mir zumindest hilft es tatsächlich.)


Ich kenne diese Übung schon seit Jahren. Problem ist, dass ich mich bereits das zweite Mal in den letzten beiden Wochen genötigt sah, sie anwenden zu müssen. Was mein derzeitiges Stress-Level leider all zu deutlich macht.


Als mein Herzschlag wieder auf relativem Normaltempo war, ging’s unter die Dusche und rein in frische Klamotten (Jeans, Bluse, Turnschuhe, was gibt’s bequemeres 😊) und die Welt sah schon ein klein wenig besser aus.


Die Beste Freundin von Allen war zum Glück ausgeruht und ungestresst, deshalb hatte sie die ehrenwerte Aufgabe, uns nach Rösrath zu kutschieren. Dank der Sommerferien und etwas weniger Verkehr zur Hauptfeierabendzeit auf der Autobahn war es nur eine ca. 45-50minütige Fahrt.


Lee’s Auftritt wurde wieder einmal organisiert von Klangweiten e.V. im Rahmen ihrer »Saitenklänge« Sommerkonzerte. Letztes Jahr noch in der Altstadt von Monheim, fand es diesmal auf der Terrasse von Marlene’s Café statt. Dieses (übrigens sehr empfehlenswerte) hübsche Café liegt gleich neben und mit Blick auf Schloss Eulenbroich, welches für sich genommen bestimmt auch einen Besuch wert ist. Für heute musste aber der Ausblick darauf reichen. Zumindest ein kurzer, denn schließlich waren wir ja nicht wegen des Ausblicks aufs Schloss gekommen sondern wegen dem, der sich direkt gegenüber davon bot: auf den Künstler des Abends.


Wir waren gut 1.5 Std. vor Konzertbeginn dort, da wir uns vorher noch mit einer Kleinigkeit zu essen stärken wollten. Der bestellte Salatteller war dann nicht wirklich eine ‚Kleinigkeit‘, aber lecker war’s allemal. Eine weitere Streetteamerin mit der wir verabredet waren, komplettierte dann kurz darauf unsere Dreierrunde.


So langsam wichen auch die letzten Spuren des am Nachmittag in großen Mengen ausgeschütteten Adrenalins von mir und alle negativen Gedankenfetzen verflüchtigten sich endgültig, als Lee um kurz nach halb acht die Bühne betrat. Bzw. den für ihn reservieren und vorbereiteten Teil auf der Terrasse des Cafés, auf der nun alle Stühle besetzt waren.


Ich führe Buch darüber, deshalb weiß ich sehr genau, dass es das 72. Mal war, dass wir Lee live gesehen haben. Zweiundsiebzig Mal in 4 Jahren, 5 Monaten und 6 Tagen. Nicht schlecht, oder?


Bevor mich jetzt jemand mit der üblichen „wird das nicht langweilig?“ Frage langweilt: nein, es wird nicht langweilig. Ja, wir kennen den, ähm, einen oder anderen Song in- und auswendig. Ja, es gibt natürlich gewisse Wiederholungen. Aber wäre es inzwischen langweilig, hätten wir dann dort gesessen? Ganz sicher nicht! Ist ja keine Zwangsveranstaltung.


Tatsache ist: es war gerade auch an diesem Abend wie Balsam für die Seele. Ihm zuzusehen, zuzuhören, bin ich auch beim zweiundsiebzigsten Mal nicht müde geworden. Songs wie Hindsight, She oder Stay verlieren nie ihre Wirkung, eben so wenig seine unverwechselbar großartige Stimme, die mich von Konzert Nr. 1 an so fasziniert hat, oder die charmant-witzige Art, Anekdoten zu erzählen. Selbst wenn ich sie schon oft gehört habe, lache ich doch immer wieder und freue mich, das Lachen derjenigen zu hören, für die es das erste Mal ist.


Meine Augen wurden das eine oder andere Mal leicht feucht an diesem Abend. Nicht weil Lee irgend etwas völlig neu oder völlig anders gemacht hätte, sondern weil der ganze verdammte Ärger und Stress der vergangenen Wochen komplett von mir abfiel. Einfach dort sitzen, mit guten Freunden, netten Menschen, an einem lauschigen Sommerabend, bei einem kühlen Glas Wein, und jemandem zusehen und zuhören, der mit seiner Gitarre, seiner Stimme, seinen Songs und seiner Persönlichkeit die Welt ein klein wenig besser macht, war einfach unbezahlbar. Für mich und an diesem Abend jedenfalls zu 100%!


Mag sein, dass ich in diesen für mich etwas schwierigen Zeiten emotionaler bin als sonst, oder empfänglicher für solche Dinge, die Musik, und besonders gute Live-Musik in einem bewirken kann. Natürlich ist Lee nicht der einzige Musiker da draußen, der gute Musik und gute Live-Auftritte macht. Und doch ist es bei ihm immer das kleine Quäntchen anders… das kleine Quäntchen besonders.


Woraus genau dieses Quäntchen besteht, möchte ich an dieser Stelle gar nicht analysieren und im Detail ausbreiten. Kauft Euch ein Ticket und überzeugt Euch selbst 😉


Außerdem ist Musik… und nicht nur Musik… eh eine Sache des persönlichen Geschmacks und Geschmäcker sind zum Glück so individuell wie die Menschen. Manche Dinge fühlt man einfach, man kann und möchte sie nicht erklären.


Dies hier soll auch einfach nur eine Momentaufnahme vom Auftritt in Rösrath sein und die fast schon therapeutische Wirkung, die er auf mich an diesem Abend hatte. Ein Abend, an dem ich eine solche wirklich dringend gebraucht habe und die hoffentlich noch lange nachwirkt.


Es hätte noch Stunden so weitergehen können, aber auch das schönste Konzert endet irgendwann. Wir haben noch eine Weile dort gesessen, ein wenig gequatscht, alles erst mal sacken lassen, noch einen Kaffee getrunken.


Es ging mir hervorragend.


Ich war entspannt.


Alles war gut.


Die Fotos zum Auftritt findet Ihr -> hier <-.


Mehr zu Lee gibt es -> hier <-



That Evening when Lee MacDougall made my world just a little bit better


Last Thursday, July 27, 2017 to be exact, was once again a day of the kind I seem to experience more and more in these days and times. At least the first half… the time at work in the office… was filled with stress, anger and negative emotions.


For a while I’ve thought about if I should go into detail about what’s going on at the moment, what causes all this, but then I decided against it.


It’s mostly office and work stuff anyway, which I don’t like to talk about when I’m not in the office and at work. But also, some of my other posts on here had that slightly negative undertone in the past days. Today though, I want to focus on positivity and how Lee’s music saved an otherwise rotten day.


An evening that came at the exact right time and on a day that would most definitely had ended with grumbling about events and arseholes (excuse my French, looking especially at you, Mr E from W) and with my irritating habit of overthinking.


Anyway. Before getting started it needed a good 15 minutes of me trying to calm my nerves and my increased heart-rate. There’s this really hefpful exercise, called Jacobson Relaxation Techique


You frown or roll your eyes? Don’t! It can be very effective when dealing with stress, tension and anxiety. It helped ME for sure. Two times in the last two weeks, actually. Which shows my current stress level all too clearly. I know about that technique for a long time now but haven’t felt the need to perform it in years!


When my heart beat normal again I jumped into the shower and some fresh and comfy clothes (jeans, shirt, sneakers, is there anything more comfy than that? LOL) and the world looked a bit more friendly already.


The Best Friend of All and Partner in Crime was well-rested and relaxed, that’s why she was on duty to drive us to Rösrath. Because of school holidays the traffic was light-ish and we arrived after a good 45-50 minutes.


Lee’s performance was hosted again by Klangweiten e.V., just like last year where he played in Monheim. It’s part of their annual “Saitenklänge” (String Sounds, loosely translated) and took place at Marlene’s Café right next to and with a great view on Eulenbach Castle. I’m sure it’s worth paying a visit one day, for now though, the view had to do. But then… we weren’t here to look at the castle but into the opposite direction at the artist we came for, right?


We arrived at the Café about 1.5 hours early, their outside patio still more or less empty with two occupied tables. Of course we grabbed a table right in front of the stage (or better, the part of the patio that was reserved and set up for Lee).


Not much later, one of our Streetteam members arrived too and our little group of three was complete. We all wanted a bite to eat and ordered a salad. What we got was much more than just “a bite” though, and very delicious.


Slowly but surely the last traces of adrenaline in my blood stream disappeared and I began to let go of the anger and negativity of the day when Lee started his set shortly after 7:30pm.


I keep account of this, that’s why I know precisely that this was the 72nd time that we saw Lee live. Seventy-two times in four years, five months and six days. Not bad, eh? Before you bore me with the usual “isn’t that getting boring?” questions: no it isn’t getting boring. Would we be here if it was? It’s not a compulsory event after all.


Songs like Hindsight, She or Stay never lose their effect, nor does his remarkable voice that has fascinated me from concert #1. Or the charming, funny and entertaining way to tell anecdotes and little stories. Yes, some of the songs we know inside and out by now. Yes, some of these stories are familiar by now. But they never cease to amaze me nevertheless. I still laugh at all of them. And I’m happy for every person in the audience who hears them for the first time and laughs out loud.


And while all the seventy-one times before tonight were also beautiful and had positive and lasting effects, this one was almost therapeutic. I even ever so slightly teared up a couple times. Not because Lee did something new or different. But because all that goddamn anger and stress of the past weeks completely fell off of me. Sitting there on that warm summer evening with good friends, nice people, with a glass of white wine and watching and listening to someone who makes the world… who made MY world… a little bit better with his guitar, his voice, his songs and his personality, was priceless.


Could be that in these (for me) trying times I’m more emotional than usual or that these things have an even bigger effect: things that music can do to you. That LIVE music can do to you. No, of course Lee is not the only musician out there who makes good music and plays great live shows. But with him it’s always that wee bit more different… more special.


What exactly that “wee bit” is about… I’m not going to analyze that here and now. It’s useless. Go out, buy a ticket and find out for yourself 😉.


Also: music – and not just music – is a matter of taste anyway, and tastes are as different and individual as humans. Thank God for that. Some things you just feel. You can’t and won’t explain them.


Also, what I’m writing here is just a snapshot of my very personal experience of Lee’s performance in Rösrath and the healing effect it had on me at a time where I really needed it. I hope it will last for another while.


It could have gone on for hours, but even the greatest concert evening has to come to an end eventually. We stayed in our seats for a good while afterwards, chatted, drank another coffee and let everything sink in.


It was beautiful.


I was relaxed.


Everything was good.


Please click -> here <- for the photos of Lee's performance.


Please click -> here <- for more about Lee (German)


 
 
 
© Copyright Heidi Oehlschläger
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